Das große Fest – Ein einmaliger Erfolg
Es war ein Fest, dessen Echo noch lange, nicht nur in Laubenheim, nachhallen wird. Die SVL feierte ihr 175-jähriges Bestehen. Zwei ereignisreiche Festtage im Mai wurden für alle Freunde des Chorgesangs und die vielen Gäste in der Sporthalle Laubenheimer Ried zu einem besonderen Ereignis. Der neue erste Vorsitzende Bernhard Marin freute sich in seiner Begrüßungsrede über die Anwesenheit der vielen Besucher und der Chöre, die am Freundschaftssingen teilnahmen. Fünf Männer- und sechs gemischte Chöre waren angetreten, die einen bunten Strauß von klassischen bis hin zu modernen Liedern präsentierten. Den Auftakt machten Antonio Sarnjais SVL-Chöre Männerchor und HeartChor mit John Rutters legendärem „Schau auf die Welt“, dem die Herren das „Chianti-Lied“, „Marmor, Stein und Eisen bricht“, das „Weinlied“ und „Cekolina“ folgen ließen.
Die Bandbreite der Darbietungen der Gastchöre reichte während des folgenden Konzerts von Mendelssohn-Bartoldy über das Spiritual „Joshua fit the battle of Jericho“ bis hin zur Popmusik von Abba, Queen, BeeGees, Coldplay und Udo Jürgens. Das Publikum war begeistert und verlangte mehrfach nach Zugaben. Zum Ausklang der dreistündigen Veranstaltung setzte der HeartChor mit „Skyfall“ (Adele), „Thank you for the Music“ (ABBA), „Viva la vida“ (Coldplay) und einem BeeGees-Medley aus dem 1983er Kult-Film „Stayin‘ alive“ und „Im Schatten des Doms“ (gemeinsam mit dem Männerchor) den Schlusspunkt hinter einen wunderbaren und kurzweiligen Abend. Die musikalische Leitung der beiden Chöre stand unter dem gewohnt routinierten Dirigat von Antonio Sarnjai, glänzend unterstützt von der einfühlsamen und gekonnten Klavierbegleitung von Mirijam Gangluff.
Ein weiterer Top-Act wartete am Samstag auf die Besucher. Unter dem Motto „Von Laubenheimern für Laubenheimer“ bot die SVL ein Programm ausschließlich mit einheimischen Vereinen, wie es in der jüngeren Geschichte Laubenheims seinesgleichen suchen wird. Spektakuläre und unerwartete Gigs der Fastnachtsclubs SGL und KG Ulk und der Sportvereine AC 09, TVL und SAV bewiesen hierbei, dass sie einen Bunten Abend mühelos mitgestalten können. Der Sketch der acht Damen und Herren der Ulker in ihren historischen Kostümen zeigte sehr witzig die fiktive Gründung eines Gesangvereins noch vor 1844. SGL-Barde Matthias Keil mit seinem Dauerbrenner „Du bist Laubenum“ und SGLer Georg Hessling mit Moritaten aus dem Ortsgeschehen bewiesen ihr gesangliches und dichterisches Können. Großen Sport boten die Gewichtheber/innen des AC 09, verstärkt durch Sportler vom AC Weisenau, die zum Teil schon tolle Titel bis zum Weltmeister vorweisen konnten. Rasantes Taekwondo, die vom japanischen Karate inspirierte koreanische Kampfkunst, wurde von der Fachabteilung des TVL mit beeindruckender Choreografie dynamisch präsentiert. In Laubenheim immer wieder ein Highlight sind die Tanzgruppen des SAV. Die Mädels der „In-Betweens“ in Frack und Zylinder zeigten mit Ein-Mann-Verstärkung coole Steps und Moves aus dem 1980 am Broadway uraufgeführten Musicals „42nd Street“. Das i-Tüpfelchen des Programms setzten der traditionelle Männerchor und der moderne HeartChor der SVL. Höhepunkte waren dabei die Vorträge des „Laubenheimer Lieds“ und die „Welt-Uraufführung“ des „Oh du mein Laubenheim“. Dieses Lied basiert auf einem Gedicht von Michael Enders, das zum 80-jährigen Jubiläum der SVL erstmals veröffentlicht wurde. Ortshistoriker Jupp Heck hatte es entdeckt, Johannes Christ vertonte es nun und Allround-Musiker Michael Horber erstellte dann ein Arrangement für die SVL. Ein emotionaler und unerwarteter Glanzpunkt des zweitägigen Festes des Laubenheimer Traditionsvereins. Beide Abende wurden bestens, informativ und routiniert von den Chormitgliedern Lena Reiter und Lothar Wölke moderiert.
Text von Klaus Schmitt